20. März 2012

The Guard

Unibeginn und schon tauchen wieder viel weniger Einträge auf meinem Blog auf. Yay! -.- Dann muss ich ganz schnell die restlichen Einträge, die noch in meinem Entwurfkeller liegen, ausgraben, niederschreiben und veröffentlichen. Den Beginn diesen Monat macht der Film The Guard. Ein Film, der letzten Dezember in den Kinos war, ich leider nie dazu kam, ihn mir auf der Leinwand anzusehen, ihn im Februar doch noch zu Gesicht bekam und nun endlich reviewe. Die witzige Ironie an diesem Artikel ist aber nicht dessen Verspätung, sondern, dass ich gerade im Hörsaal sitze und eine "etwas" langweilige Vorlesung stattfindet. xD



Hm mal schaun, wie unauffällig ich hier sitzen und diesen Text schreiben kann. Vielleicht wirke ich auf den Professor ja wie ein immens fleißiger Student, der alles was gesagt und auf die Tafel gekritzelt wird, eifrig dokumentiert. Aber kommt schon Leute. Er erzählt uns, was Exzerpte sind, wie man Referate halten soll und wie und weshalb man Texte liest. Universitätsprofessoren scheinen einen eigenen Sinn für Humor zu haben. Damals vor zwei-drei Jahren in der ersten Informatikvorlesung hat ein anderer Lehrender dem Publikum nämlich auch erklärt, was eine Variable ist. Ihr könnt euch sicher denken, wie spannend so eine verbale Lehrstunde in Sachen belanglose Dinge ist. Aber ich schweife vom Thema ab!

Die Handlung in The Guard dreht sich um einen Mord und einen internationalen Drogendeal in Irland, und wie dieser von einem afro-amerikanischen FBI-Agenten, sowie einem leicht rassistischen Kleinstadtpolizisten, verhindert werden könnte. Die beiden sehr unterschiedlichen Kollegen kommen aber leider nicht so gut miteinander aus und streiten sich anfangs ein bisschen.  Ein Beispiel: Auf die Aufforderung, sich für sein Kommentar bei seinem schwarzenfarbigen Kollegen zu entschuldigen, entgegnet der Hauptcharakter Boyle lediglich, "but rassism is a part of my culture.". Köstlich! Der Plot ist nun nicht sehr ansprechend, fand ich zu Beginn, und damit hatte ich bis zum Ende des Streifens auch recht. Was den Film aber auszeichnet sind die Figuren. Das Cop-Duo kommt sich in egal welchem Thema in die Haare und die sehr verqueren Drogendealer sind auch genial geschrieben und gecastet. Zwar spielt mit Don Cheadle ein durchaus bekanntes Gesicht mit und die filmische Qualität ist auf hohem Niveau, man kommt aber leider nicht darum herum, ständig das Gefühl zu haben, einen Amateurfilm zu schauen. Aber hey, an B-Movies ist eigentlich eh nichts auszusetzen! Nur es fehlt diesem Film halt das gewisse Etwas, um als "groß" und "kultig" zu gelten. Schlecht macht ihn dieser Umstand aber deshalb noch lange nicht.

Die Stärke und der Fokus liegen eindeutig in den Charakteren und den überaus witzigen und sehr dynamischen Dialogen. Schwarzer Humor bis zum Abwinken wird euch hier erwarten. Und wenn ihr nichts anderes wollt, dann kommt ihr hier voll auf eure Kosten! Kleinstadtpolizist und Hobbyalkoholiker sitzt freakigem Drogendealer gegenüber, wie als wären sie alte Freunde. Sie quatschen, machen dem Anderen sogar Komplimente. Ja, sie scherzen richtig. Und auf einmal zieht einer der Beiden, ohne vorhergehende Provokation, einen Revolver und das war es auch schon wieder mit der frieldichen Konversation. Generell treibt es Sergeant Gerry Boyle mit seinem unkonventionellen Verhalten wirklich auf die Spitze. Er trinkt während einem kleinen privaten Verhör genüsslich, fast schon penetrant, einen Milchshake, bestellt sich Prostituierte ins Hotelzimmer, weil er ja schließlich seinen freien Tag hat (das Verbrechen kann doch bitte einen Tag warten), und ihm scheint generell alles egal zu sein, um dann am Ende doch noch als heroischer Antiheld in einem Feuergefecht auf hoher See mitzuwirken. Auf The Guard muss sich der Zuseher/die Zuseherin erst einlassen, um Spaß daran haben zu können.

Am Rande mag ich noch den Handlungsort erwähnen. Dieser ist nämlich Irland. Und wie es für Iren üblich ist, haben sie einen sehr eigenwilligen Dialekt. Nicht so wie die Briten, von denen immer alle Welt schwärmt, was für einen charmanten Akzent sie doch haben. Generell werden die Briten dort verabscheut und jeder englischsprachige "Eindringling" wird mit Gälisch zugetextet. Wie dem auch sei, worauf ich hinaus will, ist, wenn ihr keine englischsprachigen Filme gewöhnt seid, dann werdet ihr hier anfänglich auf gewaltige Probleme in der Verständlichkeit stoßen. Ihr seid gewarnt! Mehr gibt es zu dem Film leider nicht mehr zu sagen, denn er lebt nun mal nur von diesen zwei Aspekten: Dialoge und irischer Akzent. Empfehlen kann ich den Film trotzdem!

santi

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