23. Mai 2013

Iron Man 3

Endlose Filmfortsetzungen ala Saw, Fast & Farious und Paranormal Activity sind leider das Ergebnis eines Trends, in welchem es nicht mehr um originelle Drehbücher oder kreatives Storytelling geht, sondern nur noch um Money-Grabbing. Dementsprechend nimmt die Qualität von vielen Filmreihen zugunsten der Quantität mit jeder weiteren Fortsetzung drastisch ab. Umso erstaunlicher ist es dann, wenn tatsächlich mal ein zweiter, dritter oder sogar vierter Teil eines Filmes erscheint, bei welchem sich herausstellt, dass er nicht nur gut, sondern sogar besser als die Vorgänger ist!




Genau dies trifft auf den neuesten Superheldenfilm von Marvel zu, Iron Man 3. Noch actiongeladener wartet diese Fortsetzung mit einer erdrückenden Düsternis auf. Nach den Ereignissen in The Avengers fühlt sich Hauptfigur Tony Stark so stark (hihi Stark-stark, get it?) mit seinem Alter Ego Iron Man und seinem Kampfanzug verbunden, sodass er seine ganze Freizeit für dessen Modifikationen investiert und sich ohne Anzug immens angreifbar fühlt. Physisch, sowie psychisch. Dem nicht genug taucht auch noch ein weiterer Antagonist auf der Bühne auf, hervorragend gespielt von Guy Pearce. Dieser schwor sich nach einer verletzenden Absage Tonys bezüglich eines Interviews nicht nur persönliche Rache an eben diesen, sondern will mit einer neuentdeckten biologischen Waffe auch das internationale Waffengeschäft an sich reißen. Im Zuge der Auseinandersetzungen gegen fast unbesiegbare und biologisch mutierte Ex-Soldaten findet sich Tony schlussendlich in einer Situation wieder, in welcher er zeitweise vollkommen auf seinen Kampfanzug verzichten muss. Der dritte Teil der Filmserie legt seinen Hauptfokus darauf, wie Tony Stark auch ohne seinen Kampfanzug seinen Pflichten als Iron Man nachgeht. Er IST Iron Man! Sei es mit, oder ohne Anzug.

Nicht nur wirkt der Film düsterer als seine Vorgänger, er hat auch (bedingt durch den neuen Regisseur Shane Black) das lockere Comicfeeling aufgegeben. Man fiebert nun wirklich für Tony mit, welcher verletzlich und schutzlos ohne seinen Anzug versucht seine Superheldenidentität zu definieren. Es hängt eine permanente Gefahr in der Luft, dass das Abenteuer vielleicht doch nicht gut für den Protagonisten ausgehen könnte. Die Effekte werden dank wachsender Erfahrung seitens Marvel Studios und immer besser werdenden Computerprogrammen ebenfalls immer anschaulicher, und die Schauspieler spielen alle durch die Bank solide.

Alles in allem kann ich wohl getrost sagen, dass Iron Man 3 seine beiden Vorgänger in jeder Hinsicht übertrieft und als das bis dato erwachsenste Werk der Marvel Filmstudios fungiert. Einzig allein die sehr willkürliche Vernachlässigung von Physik, Biologie oder generell Realismus könnte man anprangern, oder das Iron Man am Ende des Filmes doch keinen Sidekick bekommt, wie ich so sehr erhofft habe. Aber als Superhelden-, Marvel-, Actionfilm- oder Science Fiction-Fan ist dieser Film fast schon ein Must-See, und auch für den Otto Normalverbraucher des Filmeschauens effektive Unterhaltung.


santi

PS: Auf jeden Fall nach den Credits noch im Saal bleiben!

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