29. Februar 2012

Max Payne 3 - neuer Trailer

Leider bin ich eine Woche zu spät dran mit diesem Post hier, aber ich wollte ihn dennoch schreiben. Denn Ende Mai, Anfang Juni wird Max Payne 3 veröffentlicht und bis jetzt ließ mich diese Tatsache doch recht kalt. Die ersten Fotos aus dem Spiel zeigten mir nämlich einen muskelbepackten, in einer sonnigen, tropischen Umgebung herumlaufenden und keinen seelisch niedergeschlagenen Max mit einer durchschnittlichen Körperstatur, der einsam durch die dunklen, nassen und kalten Gassen von New York City geistert. Da die Inhalte dieser Bilder, aus meiner Sicht, nichts mehr mit den Film Noir Meisterwerken von den Finnen von Remedy zu tun hatten, stieß die Idee einer erneuten Fortsetzung auf viel inneren Widerstand bei mir. Die Geschichte war mit den ersten beiden Teilen eigentlich sehr komplex, rund und vorallem abgeschlossen. Warum dann einen dritten Teil? Irgendwie war die Meldung, ein weiteres Spiel käme heraus, darum reine, seelenlose Geldmacherei für mich.




In diesem neuen Trailer wirkt Max zwar immer noch nicht wie er selbst, wie jemand, der auf Rache sinnt, sondern eher wie ein Söldner, der die Arbeit anderer vollrichtet, aber dennoch scheint es so, als sei ein bisschen seiner charakterauszeichnenden Verzweiflung und Melancholie erhalten geblieben. Das Spiel wird definitiv NICHT an die ersten beiden Teile herankommen, das weiß ich jetzt schon. Aber vielleicht wird es doch nicht so ein großer Reinfall, wie ich anfangs befürchtet hatte, und der Titel von Rockstar wird tatsächlich ein ganz interessantes Spiel. Bleibt halt abzuwarten, bis das Spiel endlich draußen sein wird und die ersten Gameplay-Videos ins Internet gestellt werden.

santi

28. Februar 2012

The Tiny Bang Story

„Mensch, ist mir laaaangweilig. Was könnte ich nur spielen, was kurz ist, meine Augen und meinen Verstand, aber nicht meine Reflexe beschäftigt, und bei was ich nur meine rechte, auf der Maus liegende Hand brauche, sodass ich meinen müden Kopf auf der linken rasten lassen kann?
*klick klick* „Nein…“ 
*klick klick* „Nein…“ 
*klick klick* „…‘The tiny bang story‘? Hm, noch nie davon gehört, aber die Musik im Trailer wirkt zumindest sehr einladend. Vielleicht ist das Spiel an sich dann auch ganz angenehm zu spielen. Außerdem könnte ich meine Leser wieder mit einem unbekannten und sehr seltsamen Spiel nerven. Hihihi! “

*eine Stunde später*
„LOL, habe ich gerade ernsthaft eine Stunde meines Lebens an diesem Demo-Level verbracht? Ich habe doch nur den Bildschirm nach Puzzleteilen und anderen seltsamen Gegenständen abgesucht. Wieso habe ich dann nicht schon nach fünf Minuten abgedreht?! Faszinierend, meine Augen haben zwar gearbeitet, aber ich war auf eine gewisse Weise trotzdem hirntot. Das Ding wird auf jeden Fall noch heute Nacht durchgespielt und dann reviewt! O_O“

Das war im Grunde mein tätsächlicher Gedankengang, als ich die Demo beendete und das eigentliche Spiel begann. The tiny bang story, nicht zu verwechseln mit der Fernsehserie The Big Bang Story... äh ich meinte Theory, ist ein Point and Click Rätselspiel. Zu Beginn wird die Welt, welche nur aus Puzzleteilen besteht, von einem Fußball getroffen und in ihre Einzelteile zerlegt. Ihr seid nun ein …rumfliegender Mauszeiger …hm, jetzt, wenn ich so darüber nachdenke, wird es nie wirklich erklärt, woher der Fußball kam, warum er kam, wer ihn getreten hat, ob diese Person sich vielleicht, "Oh nein, nicht schon wieder." gedacht hat, und wer man selber eigentlich ist. Also gehe ich einfach mal davon aus, dass der Spieler/die Spielerin, ala From Dust und Black & White, einfach ein herumschwirrendes Irgendwas ist, dass andere Irgendwasdinger betatschen kann.

Ziel des Spieles ist es... ich habe überhaupt keine Ahnung! xD
Mein Gehirn ist nach diesem Titel so leer, sodass ich enorme Schwierigkeiten aufzeige, komplett strukturierte und wohl formulierte Syntaxe zu bilden. Nämlich alles, was man machen kann bzw. im Endeffekt tut, ist, sich Bildschirm für Bildschirm weiter voranzuklicken, kleine Minispiele zu lösen, die mehr, aber meistens eher weniger eure Intelligenz beanspruchen, und die grafisch sehr liebevoll gestaltenen Landschaften nach Puzzleteilen abzusuchen, um die Welt wieder ein bisschen mehr wiederherzustellen. Also ein äußerst inhaltloses Spiel. Wer da nicht in ein Wachkoma fällt, verdient meinen Respekt! Dennoch ist ein Suchtpotenzial da, sich von diesem sinnfreien Herumgeklicke berieseln zu lassen.


Oben gilt es einen Zug zusammenzubauen,
während man unten ein lückenfreies Netzwerk 
aus Rohren herstellen muss.



Aber nun gut. Will ich mal nicht so sein und versuche es auf ein Neues: 
das Ziel des Spieles ist es offentsichtlich, die Welt samt ihrer ganzen Einzelteile wieder zusammenzusetzen. Diese findet der Spieler/die Spielerin verstreut und manchmal hervorragend und sehr gemein versteckt über den Bildschirm platziert. Um weitere Areale freischalten zu können, müssen kleine Minispiele gelöst werden. Manchmal gilt es man mit den Pfeiltasten ein Schiff von A nach B steuern, dann ein Gemälde zusammensetzen, später eine Maschine zusammenbauen, davor aber bitte noch eine Waage mit zehn verschiedenen Gewichten ausbalancieren, nachher noch Ballons zum Platzen zu bringen, um am Ende einen Safe zu öffnen. Eine geschichtliche Verbindung sucht man, im Gegensatz zu den Puzzlestücken, aber vergeblich. Die einzigen Charaktere, die man trifft, sind leider nicht sehr gesprächig, verraten nur durch ein Bild in einer Sprechblase, was sie gerade von einem wollen und sitzen mit einer verdächtigen Gelassenheit herum. Ein riesiger Fußball hat gerade ihre Heimat in tausend kleine Stücke zerfetzt, aber die chillen immer noch in ihren Sofas und auf ihren Bänken, trinken Tee, rauchen eine Pfeife und sinnieren wahrscheinlich auch darüber nach "oh nein, nicht schon wieder.". Aber was weiß ich denn. Vielleicht sind sie alle auch einfach nur enorm eingeraucht. Kurzzeitig dachte ich mir sogar, einer von ihnen wird wohl den Fußball versehentlich zu stark gekickt haben! Aber die Idee verwarf ich doch recht schnell wieder, da das Spiel wohl bis zum Ende nicht mehr mit sonderlich viel philosophischem Tiefgang oder gar weltumspannenden Verschwörungen aufwarten wird können.

Lasst euch von meinem anfänglichen Unmut aber bitte nicht abschrecken! Die entspannende Musikuntermalung, die verspielte Grafik und die allgemeine Gemütlichkeit, die das Spiel präsentiert, sind eigentlich sogar sehr positiv zu bewerten. Denn the tiny bang story macht eines, was viele sogenannte "Spiele" nicht machen. Genau wie das Durchzappen im Fernsehen unterhaltet es euch nämlich nicht, sondern es beschäftigt euch, wenn auch auf eine sehr eigenwillige Art, für ein paar Stunden und versucht in den einzelnen Aufgaben ständig Abwechslung zu bieten! Was mir während dem Spielen auffiel und das muss ich einfach loswerden, war der permanente Eindruck, ich spiele hier kein Spiel für Erwachsene, sondern ein Lernspiel für Kinder. Die ruhige Musik, die etwas comichaften Figuren und Landschaften, das Niveau der Rätsel und generell die ganze Aufmachung wirken einfach so, als sei das Debütwerk von Colibri Games für Eltern entwickelt worden, die ihr Kind während einer zu langen Autofahrt zwar stillhalten, aber es mit dem typischen anderen Handheldspielen nicht verdummen lassen wollen. Und tatsächlich! Das Spiel kam nicht nur für den PC und den Mac heraus, sondern auch für das weitaus mobilere iPad und ist gerade in Produktion für den Android. Vielleicht riecht meine Nase schlussendlich doch noch eine mögliche Verschwörung!

Also nochmal für alle, die sich nur die Einleitung und das Resümee durchlesen und den ganzen restlichen Quark, den ich von mir gebe, gekonnt ignorieren:
The tiny bang theory ... ach Mist, ich meinte natürlich story, ist (ironischerweise) ein Spiel ohne wirkliche Geschichte, ohne Charaktere, ohne Action, ohne großen mentalen Anspruch. Eine Sammlung von Minigames, bei denen man bedingt seinen Kopf anstrengen muss. Aber trotzdem hat es ein gewisses Etwas...

santi

22. Februar 2012

Dear Esther



Liebe Esther,

lange sinnierte ich darüber, wie ich diesen Text hier schreiben solle. Ich ging die dunklen Flure meiner Behausung unruhig auf und ab, wälzte mich in meinem Bett hin und her. Mich ließ der Gedanke einfach nicht los, meine Kreativität müsse sich nach so geraumer Zeit doch geschlagen geben. Ein innerer Wahnsinn befiel mich nach und nach, obwohl ich dir doch einfach nur einen Brief schreiben wollte. Meine Verzweiflung trieb mich sogar so weit, dass ich mein Haus verließ und überlange Spaziergänge machte. Bei Tag, sowie bei Nacht.

Meine Fußreisen führten mich schließlich auch auf eine einsame, verlassene Insel im Nordwesten Schottlands. Wie ich dorthin kam, fragst du? Das vermag ich dir leider nicht mehr beantworten zu können. Du musst nämlich verstehen, dass meine Gedanken mit einer Trunkenheit gefüllt waren. Einer Bestrebung etwas zu finden und eine Lücke in meinem Leben zu schließen. Zeitweise kam ich mir selber tatsächlich wie ein Detektiv vor, der in trüber Unwissenheit tapst. Meine Aufmerksamkeit war, bei Gott, nicht, wie ich dorthin kam!

Mein Kopf tauchte in die ruhige Atmosphäre der rustikalen Bauten und grünen Landschaften vollkommen ein. Man könnte schon fast sagen, er schwebte. Umso verständlicher erscheint es dir sicher, wenn ich dir mitteile, dass ich mir bei meiner Selbstfindung Zeit nahm und die schmalen Trampelpfade mit einer, für manche sicher nicht tolerierbaren, gelassenen Gemütlichkeit dahinschlenderte. Die Zeit schien hier wirklich stillzustehen. Wer war ich denn, der diese Stille und Friedlichkeit stören durfte? Nur dem Wind um meine Ohren war dies erlaubt.

Um mir einen Denkanstoß zum Schreiben zu geben, nahm ich auch alte Briefe an dich mit. Doch muss ich mir eingestehen, dass mich mein Gedächtnis im Stich ließ und ich mich dementsprechend nicht mehr erinnern konnte, ob die Texte die meinen waren oder von anderen Verfassern stammen. Auch schien es mir im Fortschritt meiner Inselerkundung, als würde ich einem Schatten nachlaufen, welcher stets auf mich herabsah. Werde ich jemals deine ganze Vergangenheit mit all ihren Geheimnissen lüften können? Immer, wenn sich vor mir eine Entscheidung darlegt, welchen Weg ich im Folgenden einschlagen sollte, kommt es mir, als ob ich ein Fragment deiner Geschichte verpasse. Als ob jede Route mir etwas anderes über dich preisgeben will und ich so niemals die ganze Wahrheit erfahren kann, vielleicht sogar nicht darf.

Nun komme ich langsam auch schon zum Ende meiner kleinen Schilderung. Sonderlich gut kenne ich dich immer noch nicht, liebe Esther. Doch hast du mir tatsächlich etwas anderes geschenkt. Ich las auf meinen Spaziergängen gespannt deine niedergeschriebene Geschichte und werde mich wohl noch länger darüber wundern. Auch halfst du mir, meine Inspiration wieder ein bisschen anzukurbeln, aber ohne mich dabei jemals unter Druck zu setzen.

Zum Abschluss meines Briefes möchte ich dich, liebe Esther, aber noch vorwarnen. Denn nicht jeder wird deine Geschichte mögen und so sympathisch finden wie ich. Zwar gibst du dir eine Menge Mühe, sie zu erzählen und fesselnd zu präsentieren, sodass man sich öfter mit dir treffen will, aber Geschmäcker sind verschieden und manche Geschichten kommen nun mal besser an als andere.

Viel Erflog für die Zukunft und auf ein baldiges Wiedersehen,
santi



Post scriputm: anbei noch ein paar Fotos, die ich während meiner Reise aufnahm. Hoffentlich gefallen sie!




20. Februar 2012

God bless America - Preview

Ihr habt aus Langeweile sicher auch schon einmal durch das Fernsehen gezappt und seid dabei auf die absurdesten Sendungen mit den seltsamsten Menschen gestoßen und dachtet euch dabei, "So blöd kann man doch gar nicht sein! -.-". Bei manchen kommt bei längerer Betrachtung solcher "Hartz 4"-Sendungen wohl dann auch teilweise eine Wut auf die Gesellschaft auf. Eine Wut, die wohl stets unterdrückt, ignoriert und schlussendlich von der eigenen Vernunft, Gleichgültigkeit oder Feigheit (je nach dem) getilgt wird. Nun kommt bei uns bald ein Film in die Kinos, dessen Inhalt die Auslebung dieser Wut darstellt. Und zwar auch noch aus den Staaten! God bless America!




Ein Mann um die 40 Jahre, der nichts mehr zu verlieren hat, entscheidet sich nämlich genau dazu, alle unvernünftigen, nervigen, dummen, asozialen, "anstrengenden" und bösen Menschen, anstatt durch verbaler Zurechtweisung, einfach mit Hilfe einer kleinen Handfeuerwaffe und einer minderjährigen Schülerin durch den Tod zu bestrafen. Und ich ziehe meinen imaginären Hut (einen echten besitze ich nämlich nicht... NOCH nicht) vor dem- oder derjenigen, dem diese Fantasie nicht auch schon einmal durch den Kopf geschossen ist. Hihihi "durch den Kopf geschossen". ^_^

Wie dem auch sei, das offizielle Veröffentlichungsdatum in den USA ist der 6.April. Bei uns wird der Film dann wohl zirka einen Monat später erscheinen. Ich jedenfalls freue mich auf dieses Werk. Die Präsentation durch den Trailer ist ja immerhin schon unterhaltsam genug, um diesen Film im Auge zu behalten.

santi

19. Februar 2012

Star Wars - Episode 1: The Phantom Menace ......3D!!!

"Waaaas, du hast dir Star Wars 3D im Kino angesehen? Aber bist du normalerweise nicht ein Anti-Kommerz-Mensch?" Jaja, ich weiß, die Filme jetzt alle auf 3D herauszubringen ist reine Geldmacherei. Aber was soll ich machen? Ich bin nun mal ein Star War Fanboy und ich liebe diesen Franchise einfach! Nur stoße ich hierbei tatsächlich auf ein Problem, welches mir seit der Existenz meines Blogs so noch nicht unter meine Finger kam. Ihr seht, da die Saga wahrscheinlich schon von sehr vielen Leuten gesehen wurde, kann ich leider nicht mehr sehr viel neues darüber berichten. Und mit so etwas musste ich mich noch nie konfrontieren, da die meisten Dinge, die ich reviewe, auch niemand kennt! Das wird wohl mein kürzester Post bis dato...



Gleiche Story, gleiche Schauspieler, wenig neues. Das ist eine 1-zu-1-Kopie des Originals aus dem Jahr 1999. Welch Überraschung! Die einzigen Veränderungen waren wieder nur die berüchtigten George Lucas'schen digitalen Überarbeitungen. Hier ein Effekt aufpoliert, hier ein virtuelles Viech mehr am Bildschirm. Wer Episode 1, im Gegensatz zu mir, nicht studiert haben sollte, dem oder der werden die Neuerungen wohl kaum auffallen. Einzig und allein Yoda wird den meisten hier ins Auge springen. Denn, wie viele von euch noch wissen, wurde er ja in Episode 1 immer noch mit einer Puppe dargestellt. In der neuen Fassung wird er aber vollkommen und sehr herzlos von einem CGI-Klon wegradiert. Die Dreidimensionalität ist auch eher ein nettes Gadget, um Kunden zu locken, und sehr unspektakulär umgesetzt.

Tja, das war es eigentlich auch schon mit meiner "tiefgründigen" Analyse. Denn einen Film, der vor 13 Jahren (fuck, bin ich alt geworden! O_O) in die Kinos kam, mag ich eigentlich gar nicht mehr kritisch beurteilen. Erstaunlicherweise hat mir die Vorstellung trotzdem gefallen. Denn der Nostalgieeffekt war, bei mir zumindest, immens hoch. Ich fühlte mich permanent in die Zeit damals zurückversetzt, als ich mit neun oder zehn Jahren (weiß es leide nicht mehr genau) mit meinem großen Bruder ins Kino gegangen bin und mich begeistern habe lassen. Auf der anderen Seiten sind die Eintrittskosten von 11€ doch, um Jar Jar Binks zu zitieren, recht "frech". Nun ja, es bleibt jedem selber überlassen, ob einem ein Kindheitsbackflash dies wert ist... oder man macht es einfach so wie ich und spielt den ganzen Tag im Sommer Pokémon Blau und Rot!

santi

14. Februar 2012

Ziemlich beste Freunde

Nun mal wieder zu einem etwas aktuelleren Film. Ich kann ja schließlich nicht permanent über Filme schreiben, die es nicht mehr im Kino zu sehen gibt. Und zwar erzähle ich euch ein bisschen über die französische Produktion Intouchables (deutscher Titel.: Ziemlich beste Freunde). Meine erste Aufmerksamkeit lockte der Film durch seinen witzigen und herzigen Trailer auf sich. Dabei dachte ich mir: "Hm, ja, vielleicht sehenswerter als der ganze restliche Müll, der zurzeit in den Filmschauhäusern gezeigt wird." Meine zweite Aufmerksamkeit lockte der Film auf sich, als er eine Woche nach der Premiere auf einmal auf Platz 1 der Charts war. Und die dritte Aufmerksamkeit? Dafür war es leider schon zu spät, denn auf einmal saß ich bereits im Kinosaal! o_O


Meine Verwunderung darüber, wie ich denn dorthin gekommen war, verflog schnell, denn schon in den ersten paar Minuten zieht der Film die Zuschauer/innen in den Bann. Ziemlich beste Freunde erzählt die Geschichten von Philippe, einem immens reichen, aber leider vom Hals abwärts gelähmten Aristokraten, und Driss, einen Kleinkriminellen aus dem Armenviertel, der sich zur Zeit darum bemüht, Arbeitslosengeld zu bekommen, da ihn ohne Ausbildung leider niemand nehmen will. So viel scheint die beiden also nicht zu verbinden. Ihre Wege treffen sich schlussendlich, als Philippe wieder einmal eine neue Pflegekraft sucht, da er die meisten entweder nicht ausstehen kann, oder sie einfach das Handtuch werfen. Wirklich ernst nimmt Driss seine Bewerbung aber nicht, will er doch nur eine ablehnende Unterschrift, damit er einen Beweis für das Arbeitsamt vorlegen kann, tatsächlich auf Jobsuche gewesen zu sein. Was dieser aber nicht kommen sieht ist, dass Philippe Driss's Aufrichtig- und Ehrlichkeit dermaßen sympathisch findet, dass er ihn sofort auf Probe einstellen will und lädt diesen auch ein, in seiner Villa zu wohnen. Eine Pflegekraft sollte ja schließlich rund um die Uhr erreichbar und schnell zur Stelle sein. Und so beginnt eine sehr einzigartige Freundschaft!

Zum einen schaffen es die überaus hervorragend besetzen Schauspieler, den Film so denkwürdig machen. Und zwar nicht nur die beiden Hauptdarsteller François Cluzet und Omar Sy, sondern auch die Nebenrollen sind sehr gut gespielt und man bemerkt, dass jeder sichtlich Spaß bei den Dreharbeiten gehabt hat. Kaum zu glauben ist fast schon, dass Omar Sy mit der Rolle des Pflegers eine seiner ersten großen Rollen spielt. Dafür gab es nicht nur von mir ein Daumenhoch, sondern auch gleich eine Auszeichnung für den Prix Lumière (Pariser Filmfestspielpreis und nein, ich weiß nicht, wie es ausgesprochen wird...) und eine Nominierung für den César (quasi der französische Oscar). Mit der Wahl von François Cluzet konnte das Castingteam eigentlich nichts falsch machen, hat er doch bereits genug Erfahrung in der französischen Filmszene gesammelt und einen hohen Bekannheitsgrad erreicht.

Zum anderen ist es aber auch die Präsentation. Das Thema mag auf den ersten Blick sehr ernst wirken und eine humorvolle Umsetzung des Drehbuches, welches übrigens auf einer wahren Geschichte beruht, bizarr und sehr schwer wirken lassen. Regisseur Olivier Nakache schafft es hier aber wirklich eine Basis aufzubauen, um jedem das eigene Handicap eventuell mit ein bisschen Selbstironie betrachten lassen zu können.
Ein Beispiel: Philippe hat einen Hyperventilierungsanfall, woraufhin Driss diesen zu einem nächtlichen Spaziergang in Paris mitnimmt, damit dieser frische Luft tanken und sich quasi die "Beine vertreten" kann. Um ihm auch ein wenig die Schmerzen zu nehmen, dreht Driss, lässig wie er nun mal ist, Philippe auf offener Straße vor einem Lokal einen Joint und hält ihm diesen hin. Wegrennen kann dieser ja ohnehin nicht. *facepalm* Und solche Szenen gibt es wie Sand am Meer.
Nach und nach lernt Philippe mit der Hilfe von Driss Leichtigkeit sein eigenes Leiden als essentielles Teil seines Lebens zu akzeptieren, und zwar nicht mit der Denkweise: "Ich bin gelähmt, deshalb kann ich nicht mehr so viel machen. Ich bleibe aber trotzdem der selbe Mensch wie vorher". Nein! Sondern: "Ich bin gelähmt, deshalb bin ich nun der, der ich bin und kann manche Dinge nun anders betrachten und genießen."

In Summe ist Intouchables also eine Komödie, die man als "erfrischend anders" bezeichnen kann, und gegen Ende bei manchen Kinobesuchern sicher sogar die ein oder andere Träne fließen lässt. Trotz des Themas "Querschnittslähmung" ist der Film stets spaßig und, mir fällt einfach kein besseres Wort dafür ein, herzig! Ihr könnt ihn euch durchaus auch auf Deutsch ansehen. Die Synchronisation ist nämlich ebenfalls sehr hochwertig und generell steht der Film großen amerikanischen Hollywoodproduktionen um nichts nach. Wenn ihr euch diesen Winter noch einen Film im Kino ansehen wollt, der euch in Erinnerung bleibt und euch zum Lachen und zum Nachdenken und vielleicht sogar dazu verleitet, ein bisschen Sentimentalität ans Tageslicht zu bringen, dann bitte diesen hier!

santi

11. Februar 2012

Bahnwärter Thiel

Eigentlich hatte ich ein Experiment geplant. Nämlich den Film Tree of Life zusammen mit dem Buch Bahnwärter Thiel in einem Review zu kombinieren und zu vergleichen. Beide, Regisseur Terrence Malick und Autor Gerhart Hauptmann, bedienen sich in ihren Werken nämlich exzessiv dem Stilmittel Bildersprache. Da aber ein so langer Text meine LeserInnen höchstwahrscheinlich langweilen würde und mir komparatistische Arbeiten wohl eher weniger liegen, entschloss ich mich dagegen und zaubere einfach ein zweites Review aus dem Ärmel. Wenn sich jemand nicht für Bücher interessieren sollte, der kann jetzt getrost das Browserfenster schließen und gehen. "Tschüss Leute!!!" *aufsteh und den Raum verlass*





.....





Haha nein, nur Spaß! Zwar ist allgemein bekannt, dass ich nicht der größte Bücherliebhaber bin, aber wenn die Geschichte gut und einnehmend erzählt ist, sowie das Buch mich nicht mit einer krotesken Anzahl an Seiten demotiviert, lese ich gar nicht so ungerne. Zwar schlafe ich meistens sofort nach zehn Seiten ein, aber lustig ist es trotzdem. Und speziell dieses Buch, mit einer Reklamausgabe von nur sechzig Seiten, kommt mir hier sehr entgegen. ... Ich sollte wirklich mehr lesen, oder? -.-


Die Hauptfigur ist der titelgebende Thiel. Dieser lebt ein einfaches und schlichtes Leben. Er steht auf, arbeitet im Schichtdienst als Bahnwärter, kommt nach Hause und schläft wieder. Seine Liebligsabwechslung ist der sonntägliche Gang in die Kirche. Erstaunlichweise hat er sogar eine Frau. Eigentlich könnten beide nicht unterschiedlicher sein. Er: groß, muskulös und stark, raue Haut. Sie: klein, grazil, schlank, sanfte Haut. Die einzige Gemeinsamkeit, die sie besitzen, ist wohl ihre Verschwiegenheit. Nach geraumer Zeit bekommen sie ein Kind zusammen, welches sie Tobias taufen. Natürlich kümmert sich Thiels Frau um das Baby, da Thiel ja arbeiten muss. Da so eine Geschichte aber keine Motivation liefert, weitergelesen zu werden, lässt Hauptmann, genau wie Malick in The Tree of Life, eine Figur sterben. Eine Tragödie ist doch gleich viel lesenswerter! Doch anders als Malick, lässt Hauptmann nicht ein Kind, sondern die Ehefrau sterben, was Thiel nun mit der Erziehung von Tobias alleine lassen würde. Daher sucht er sich nach einer kurzen Weile eine neue Frau, welche das vollkomme Gegenteil seiner ersten Gattin zu sein scheint. Ich könnte jetzt mit Adjektiven um mich werfen, aber wenn ich den Begriff "mollige, starke Bauernfrau" fallen lasse, wird der Großteil von euch schon wissen, was ich meine. Diese sieht tatsächlich immer noch eine Bedrohung ihrer Ehe durch Tobias, da er ja die Brut ihrer Vorgängerin war. Neid und Machtwünsche äußern sich dadurch, dass sie, die zweite Ehefrau (mir will der Name einfach nicht mehr einfallen), Tobias schlecht behandelt, schickaniert und teilweise sogar psychischer Folter oder physischer Gewalt aussetzt. Fast schon so, als ob sie einen Eindringling oder ein Ungeziefer loswerden will.

Soviel mal zur Inhaltsangabe. Zu viel will ich euch ja nicht verraten, da ihr selber lesen solltet, wie Thiel auf dieses Verhalten seiner neuen Ehefrau reagiert und welche Konsequenzen gezogen werden. Wie bereits erwähnt, spricht die Hauptfigur Thiel nur sehr wenig. Dadurch kommen logischerweise auch nicht viele Dialoge mit den anderen Charakteren der Geschichte zustande. Wenn man nun eine Geschichte erzählen will, die Personen in dieser aber nicht sehr viel miteinander reden, was bleibt einem dann noch übrig, um die Emotionen und Gedanken der Figuren zu expressieren? Genau! Man lässt die Umwelt einfach die Gefühle darstellen. Wenn nun Thiel zum Beispiel einen beunruhigenden Gedanken hat, beschreibt der Autor einen Sturm, der zeitgleich draußen tobt. Hat sich sein Gemütszustand beruhigt, so beschreibt er einen sanften Sonnenuntergang. Durch den krassen Mangel an verbaler Informationsübertragung bleibt dem Leser/der Leserin auch genug freier Interpretationsraum bezüglich der Gedanken Thiels. *Thumbs up*

Auf der anderen Seite kann dieser Freiraum aber auch fatal werden. So ist oft nicht verständlich, warum zur Hölle nie Tacheles geredet wird, sondern lieber beschrieben wird, wie stark der Wind weht oder wie hoch die Sonne gerade steht. Dennoch fand ich Bahnwärter Thiel ganz lesenswert und empfehle es, als schnelle Lektüre für zwischendurch, durchaus weiter. Besonders zugesagt hat mir, dass die Heranziehung von Metaphern als Parallele für eine potentielle Psychoanalyse des Hauptcharatkeres wesentlich besser funktioniert hat als bei Malick.

santi

10. Februar 2012

La piel que habito

Getreu meinem "februaischen" Motto (hihi Monatsnamen in Adjektive umzubilden ist sinnlos und höchst amüsant zugleich) folgt ein weiterer Artikel, welcher verstaubt in den Tiefen meines Entwurfkellers vor sich hinschlummerte. Dieses Mal handelt es sich um einen Film, den ich mir Anfang Dezember bereits im Kino ansah, aber meine Gedanken diesbezüglich nie virtuell oder real niederschrieb. Vamonos!


La piel que habito (Die Haut, in der ich wohne) ist eine spanische Produktion aus dem Jahr 2011. Was den Film nun so besonders macht, ist nicht die Tatsache, dass sie alle Spanisch sprechen. Nein! Sondern die überaus außergewöhnliche Handlung. Die Hauptfigur Robert Ledgard (leider kein sehr spanischer Name), hervorragend gespielt von Antonio Banderas, trägt nämlich seit Jahren die Last mit sich, seine Frau bei einem tragischen Autounfall verloren zu haben. Sie erlag nämlich ihren Verbrennungen. Da er selbst ein Chirurg ist, steigt er kurz darauf in die experimentelle Schönheitschirurgie um und versucht eine neue Haut zu entwickeln, welche immun gegen Verbrennungen werden soll. Zuhause hält er sich deshalb, anders kann ich es leider nicht formulieren, eine junge Frau, die sich scheinbar freiwillig dazu bereiterklärt hat, sich Teile dieser neuen Haut transplantieren zu lassen. Doch an der Freiwilligkeit hapert es ein klein wenig, verbringt die grazile Dame ihren Alltag doch stets in ein und dem selben Zimmer eingesperrt und wird von Überwachungskameras permament beobachtet. Daaaaa kann ja was nicht stimmen! Das ist kurzum die Basis der Geschichte, die nach und nach immer ein wenig mehr upgefuckter wird. In der Vergangenheit ist nämlich die Tochter Roberts das Opfer einer versuchten Vergewaltigung geworden. Das erlittene Trauma projeziert sie aber auf ihren Vater, sodass sie in ihm den Täter sieht und schlussendlich sogar Suizid begeht. Das belastet diesen wiederrum so sehr, dass er sich auf die Suche nach dem wahren Täter macht. So wird also zuerst die Gegenwart gezeigt, dann die Vergangenheit. Am Ende des Filmes schließt dann die Vergangenheit endlich auf, sodass der Zuseher/die Zuseherin die Geschichte der Gegenwart besser verstehen kann und warum die Charaktere am Ende so handeln, wie sie es tun. Ein ziemlich interessanter Erzählstil also. Hat mich sogar ein bisschen an das Werk Memento erinnert.

Der Film beinhaltet auch einen recht kleinen und sehr überschaubaren Cast, wodurch sich die Entfaltung der Handlung auf wenige Charaktere beschränkt und diese besser beleuchtet werden können. Man merkt eindeutig, dass es keine Hollywood Produktion ist, aber die Darsteller geben stets ihr Bestes. Besonders Antonio Banderas hat stets einen genialen Blick drauf, wie es ein wahnsinnig werdender Schönheitschirurg wahrscheinlich tatsächlich hätte. Zumindest stelle ich es mir so vor, aber gesehen habe ich, zugegebenermaßen, noch keinen.

Es ist von vornherein klar, dass es sich um keinen spektakulären Kinofilm handelt, sondern um einen abendfüllenden Fernsehfilm für erwachsenes Publikum, aber dennoch ist es der Film wert gesehen zu werden. Mir sind die zwei Stunden im Kinosaal jedenfalls wie im Flug vergangen und die paar Euro habe ich gerne dafür bezahlt. Und nur zu gerne wäre ich sogar noch länger dort sitzen geblieben, um zu erfahren, wie es nun weitergehen wird. Da es sich aber nunmal um ein Melodram handelt und um keinen actiongeladenen Thriller, wird der Film wohl nicht jedem zusagen.

santi

9. Februar 2012

Broken Sword: Shadow of the Templars

Endlich habe meine scheiß, asi, ar***lo** Prüfung, mein Konzert und meine Verkühlung hinter mir gelassen und kann wieder einen neuen Artikel schreiben. Hat ja auch lange genug gedauert, stimme ich euch zu! Und als wieder Gutmachung werden im Februar einige Artikel mehr folgen. Es gibt nämlich unzählige angefangene Entwürfe zu bereits existierenden Themen, die nur noch formuliert und niedergeschrieben werden müssen. Eigentlich sind es nur neun, um genau zu sein, aber "unzählige" stellt es theatralischer dar. Bis jetzt war ich leider zu beschäftigt (Synonym für: zu faul), um mich dieser mental äußerst anstrengenden Tätigkeit zu widmen. Also lautet das Motto für Februar: "Write ALL the missing reviews!!!" Ja, ich weiß, Stef. Menschen, die auf 9Gag surfen, haben keine Seele. Bist halt zu awesome. ...wartet mal... jetzt muss ich meine Leser mit deren Erwähnung schon kaufen, damit mein Blog gelesen wird? Ich bin bestechlich geworden...und das noch nicht einmal für Geld!!! What the???


Ich beginne meinen geplanten und vielleicht auch realisierbaren Schreibmarathon mit einem Spiel, welches ich zu Weihnachten in der geborgenen und gemütlichen Atmosphäre meines elterlichen Landhauses gesuchtelt habe. Spielen kann ich es leider nicht nennen, weil ich mich einfach viel zu sehr in diesen Titel vertieft habe. Wie das Bild oben euch bereits verraten hat, handelt dieser Artikel von Broken Sword: Shadow of the Templars (Director's Cut), zu deutsch Baphomets Fluch.

Die Broken Sword Reihe ist eine Point and Click Adventure Spieltetralogie, wie sie klassischer nicht sein könnte. Klick - Klick - Rätsel gelöst. Klick - Klick - nächstes Rätsel gelöst! Und man höre und staune, das Spiel ist nicht von Lucas Arts! Doch der einzige inhaltliche Zusammenhang dieser Tetralogie (das bedeutet, es gibt vier Teile) scheinen die Hauptcharaktere zu sein. Eine spielübergreifende Geschichte ist für mich nicht erkennbar gewesen. Der Spieler/die Spielerin schlüpft in die Rolle von George Stobbart, der zufällig Zeuge eines Anschlages wird. Da er dabei fast von einem Clown getötet worden wäre, macht er sich prompt selbst auf die Suche nach den potentiellen Terroristen. Natürlich, wer würde das nicht tun? Bei einer Zombieapokalypse verbarrikadiert man sich schließlich auch nicht, sondern sucht die Ursache für das Phänomen. Am Besten mitten auf einer offenen Straße in der Innenstadt und mit Barbeceusauce übergossen. Abgesehen von dieser kleinen, weithergeholten Verhaltensweise des Hauptcharakteres, punktet das Spiel dennoch in allen Kategorien. Besonders gefallen mir die logischen Rätsel, auf deren Lösungen der Spieler auch ohne Hilfsmittel oder Walkthrough und durch ein bisschen Denkarbeit draufkommen kann. Die Grafik ist im neuen Directors Cut immens überarbeitet worden, sodass der Titel sehr einladend, fast schon romantisch und verträumt, wirkt und die Charaktere viel lebendiger sind. Im Gegensatz dazu das Original, welches visuell nicht so berauschend war. Das Spiel stammt ja auch schließlich aus dem Jahr '96 und ist schon 16 Jahre alt. Vorwurf will ich also keinen hegen, aber es durchaus anmerken, dass das Spiel grafisch ordentlich poliert wurde.

 Vergleich oben (Directors Cut) und unten (1996).


Andere Erweiterungen des Directors Cut sind neben der optischen Neugestaltung und Digitalisierung (ja, es stammt immer noch nicht von Lucas Arts!) auch ein paar entfernte Bugs; eine kleine Nebenhandlung am Anfang des Spieles, welche als Vertiefung in die Geschichte dienen soll; die Spielbarkeit des zweiten Hauptcharakteres (ebenfalls zu Beginn des Spieles); ein paar neue Dialogie; die vereinfachte Handhabung des Inventars; und ein Hilfssystem, falls tatsächlich jemand mal nicht weiterkommen sollte. Einmal musste ich von letzterem sogar Gebrauch machen, weil eine Figur mir ständig den Zutritt zu einem bestimmten Areal UND mir mein geplantes Ablenkungsmanöver verweigert hat. "Schau doch nicht her, wenn ich dich ablenken will!" >.< In der Hilfe wurde mir dann verraten, dass diese Person genau an einem bestimmten Fleck stehen muss, damit sie nicht herschaut. Sie wandert nämlich im ganzen Raum umher und schaut mich nie an, aber genau an dieser Stelle bleibt das auch so. Ums Eck stehend bemerkt dieser Wachmann also mein Vorhaben, aber wenn er drei Meter vor mir steht und mir den Rücken zudreht, gehts auf einmal. Biiiiitte?! -.- Na gut, will ich mal nicht so sein. Eigentlich war die Situation auch ganz witzig und so konnte ich dieses Hilfssystem mal austesten. Denn dieses will euch nämlich nicht zu viel verraten, sodass ihr immer noch selber auf die Lösung des Problemes draufkommen könnt.

Nun zur Synchronisation. Diesbezüglich bin ich nämlich sehr zwiegespalten. Die deutschen Sprecher sind nämlich Spitze, könnten gar nicht besser sein. Nur wurden im Directors Cut die alten Tonaufnahmen mit den neu vertonten Dialogen vermischt, sodass man stets hört, welcher Dialog neu ist und welcher aus dem Jahr 96'. Leider hat dies als Effekt, dass der Spieler unbeabsichtigt wieder an die Realität erinnert wird. Nämlich ein Spiel zu spielen und sich nicht durch eine abenteuerliche und geheimnisvolle Welt zu bewegen. Trotzdem sind die Sprecher alle grandios und ich weiß einfach nicht ob Plus... oder Minus... und AAAAH!!!

 Die Geschichte bringt euch an viele unterschiedliche Orte: nach Paris, 
in den nahen Osten, oder wie hier, in ein Pub in Irland! Guinness!!!

Die Geschichte ist auch sehr facettenreich und es wird nie die Geschicklichkeit getestet, sondern stets eure Fantasie und euer Denkvermögen gefragt, um diese voranzubringen. Zu viel mag ich euch nämlich nicht verraten, weil man die Story einfach selbst erleben muss. Kurz: es geht um einen Anschlag, um Verschwörungen und um die Tempelritter. Wer dieser Baphomet ist und was ein zerbrochenes Schwert mit allem zu tun hat, müsst ihr selber herausfinden. ;) Stellenweise hat man sogar den Eindruck, George Stobbart sei ein moderner Indiana Jones, wenn er alte Burgen und Tempel betritt. Und da der Titel nicht von Lucas Arts ist (hach, ich kann es gar nicht oft genug betonen), bleibt die Überlegung, Broken Sword könnte damals ein direkter Konkurent zu den Indiana Jones Spielen gewesen sein, durchaus legitim.

Die Entwickler entwarfen Broken Sword: Shadow of the Templar auf jeden Fall nicht nur mit der Absicht der Unterhaltung, sondern wollten im Spieler auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dies haben sie bei mir auch überraschend effektiv geschafft, sodass ich nach Beendigung des Spieles ohne zu zögern gleich Teil 2 und 3 gekauft habe. Dieses Spiel war und ist immer noch ein ganz großartiger Adventuretitel!

santi



Post scriptum: ich mag Lucas Arts. =)