9. Februar 2012

Broken Sword: Shadow of the Templars

Endlich habe meine scheiß, asi, ar***lo** Prüfung, mein Konzert und meine Verkühlung hinter mir gelassen und kann wieder einen neuen Artikel schreiben. Hat ja auch lange genug gedauert, stimme ich euch zu! Und als wieder Gutmachung werden im Februar einige Artikel mehr folgen. Es gibt nämlich unzählige angefangene Entwürfe zu bereits existierenden Themen, die nur noch formuliert und niedergeschrieben werden müssen. Eigentlich sind es nur neun, um genau zu sein, aber "unzählige" stellt es theatralischer dar. Bis jetzt war ich leider zu beschäftigt (Synonym für: zu faul), um mich dieser mental äußerst anstrengenden Tätigkeit zu widmen. Also lautet das Motto für Februar: "Write ALL the missing reviews!!!" Ja, ich weiß, Stef. Menschen, die auf 9Gag surfen, haben keine Seele. Bist halt zu awesome. ...wartet mal... jetzt muss ich meine Leser mit deren Erwähnung schon kaufen, damit mein Blog gelesen wird? Ich bin bestechlich geworden...und das noch nicht einmal für Geld!!! What the???


Ich beginne meinen geplanten und vielleicht auch realisierbaren Schreibmarathon mit einem Spiel, welches ich zu Weihnachten in der geborgenen und gemütlichen Atmosphäre meines elterlichen Landhauses gesuchtelt habe. Spielen kann ich es leider nicht nennen, weil ich mich einfach viel zu sehr in diesen Titel vertieft habe. Wie das Bild oben euch bereits verraten hat, handelt dieser Artikel von Broken Sword: Shadow of the Templars (Director's Cut), zu deutsch Baphomets Fluch.

Die Broken Sword Reihe ist eine Point and Click Adventure Spieltetralogie, wie sie klassischer nicht sein könnte. Klick - Klick - Rätsel gelöst. Klick - Klick - nächstes Rätsel gelöst! Und man höre und staune, das Spiel ist nicht von Lucas Arts! Doch der einzige inhaltliche Zusammenhang dieser Tetralogie (das bedeutet, es gibt vier Teile) scheinen die Hauptcharaktere zu sein. Eine spielübergreifende Geschichte ist für mich nicht erkennbar gewesen. Der Spieler/die Spielerin schlüpft in die Rolle von George Stobbart, der zufällig Zeuge eines Anschlages wird. Da er dabei fast von einem Clown getötet worden wäre, macht er sich prompt selbst auf die Suche nach den potentiellen Terroristen. Natürlich, wer würde das nicht tun? Bei einer Zombieapokalypse verbarrikadiert man sich schließlich auch nicht, sondern sucht die Ursache für das Phänomen. Am Besten mitten auf einer offenen Straße in der Innenstadt und mit Barbeceusauce übergossen. Abgesehen von dieser kleinen, weithergeholten Verhaltensweise des Hauptcharakteres, punktet das Spiel dennoch in allen Kategorien. Besonders gefallen mir die logischen Rätsel, auf deren Lösungen der Spieler auch ohne Hilfsmittel oder Walkthrough und durch ein bisschen Denkarbeit draufkommen kann. Die Grafik ist im neuen Directors Cut immens überarbeitet worden, sodass der Titel sehr einladend, fast schon romantisch und verträumt, wirkt und die Charaktere viel lebendiger sind. Im Gegensatz dazu das Original, welches visuell nicht so berauschend war. Das Spiel stammt ja auch schließlich aus dem Jahr '96 und ist schon 16 Jahre alt. Vorwurf will ich also keinen hegen, aber es durchaus anmerken, dass das Spiel grafisch ordentlich poliert wurde.

 Vergleich oben (Directors Cut) und unten (1996).


Andere Erweiterungen des Directors Cut sind neben der optischen Neugestaltung und Digitalisierung (ja, es stammt immer noch nicht von Lucas Arts!) auch ein paar entfernte Bugs; eine kleine Nebenhandlung am Anfang des Spieles, welche als Vertiefung in die Geschichte dienen soll; die Spielbarkeit des zweiten Hauptcharakteres (ebenfalls zu Beginn des Spieles); ein paar neue Dialogie; die vereinfachte Handhabung des Inventars; und ein Hilfssystem, falls tatsächlich jemand mal nicht weiterkommen sollte. Einmal musste ich von letzterem sogar Gebrauch machen, weil eine Figur mir ständig den Zutritt zu einem bestimmten Areal UND mir mein geplantes Ablenkungsmanöver verweigert hat. "Schau doch nicht her, wenn ich dich ablenken will!" >.< In der Hilfe wurde mir dann verraten, dass diese Person genau an einem bestimmten Fleck stehen muss, damit sie nicht herschaut. Sie wandert nämlich im ganzen Raum umher und schaut mich nie an, aber genau an dieser Stelle bleibt das auch so. Ums Eck stehend bemerkt dieser Wachmann also mein Vorhaben, aber wenn er drei Meter vor mir steht und mir den Rücken zudreht, gehts auf einmal. Biiiiitte?! -.- Na gut, will ich mal nicht so sein. Eigentlich war die Situation auch ganz witzig und so konnte ich dieses Hilfssystem mal austesten. Denn dieses will euch nämlich nicht zu viel verraten, sodass ihr immer noch selber auf die Lösung des Problemes draufkommen könnt.

Nun zur Synchronisation. Diesbezüglich bin ich nämlich sehr zwiegespalten. Die deutschen Sprecher sind nämlich Spitze, könnten gar nicht besser sein. Nur wurden im Directors Cut die alten Tonaufnahmen mit den neu vertonten Dialogen vermischt, sodass man stets hört, welcher Dialog neu ist und welcher aus dem Jahr 96'. Leider hat dies als Effekt, dass der Spieler unbeabsichtigt wieder an die Realität erinnert wird. Nämlich ein Spiel zu spielen und sich nicht durch eine abenteuerliche und geheimnisvolle Welt zu bewegen. Trotzdem sind die Sprecher alle grandios und ich weiß einfach nicht ob Plus... oder Minus... und AAAAH!!!

 Die Geschichte bringt euch an viele unterschiedliche Orte: nach Paris, 
in den nahen Osten, oder wie hier, in ein Pub in Irland! Guinness!!!

Die Geschichte ist auch sehr facettenreich und es wird nie die Geschicklichkeit getestet, sondern stets eure Fantasie und euer Denkvermögen gefragt, um diese voranzubringen. Zu viel mag ich euch nämlich nicht verraten, weil man die Story einfach selbst erleben muss. Kurz: es geht um einen Anschlag, um Verschwörungen und um die Tempelritter. Wer dieser Baphomet ist und was ein zerbrochenes Schwert mit allem zu tun hat, müsst ihr selber herausfinden. ;) Stellenweise hat man sogar den Eindruck, George Stobbart sei ein moderner Indiana Jones, wenn er alte Burgen und Tempel betritt. Und da der Titel nicht von Lucas Arts ist (hach, ich kann es gar nicht oft genug betonen), bleibt die Überlegung, Broken Sword könnte damals ein direkter Konkurent zu den Indiana Jones Spielen gewesen sein, durchaus legitim.

Die Entwickler entwarfen Broken Sword: Shadow of the Templar auf jeden Fall nicht nur mit der Absicht der Unterhaltung, sondern wollten im Spieler auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dies haben sie bei mir auch überraschend effektiv geschafft, sodass ich nach Beendigung des Spieles ohne zu zögern gleich Teil 2 und 3 gekauft habe. Dieses Spiel war und ist immer noch ein ganz großartiger Adventuretitel!

santi



Post scriptum: ich mag Lucas Arts. =)

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