23. August 2011

Green Lantern

Diesen Sommer erschienen gleich zwei Comicverfilmungen in direkter Konkurrenz zueinander in den deutschen Kinos: Green Lantern und Captain America. Da mich Science Fiction aber nunmal mehr unterhält als ein Nazi Paralleluniversum, habe ich mir Green Lantern zuerst angesehen. Das Captain America Review folgt dann irgendwann.


Persönlich bin ich ein großer Fan von Comicverfilmungen. Da ich leider nicht die finanziellen Möglichkeiten besitze, mir die immense Comicsammlung von DC und Marvel leisten zu können, muss ich meine Faszination für Superhelden halt durch Filme stillen. Videospielumsetzungen von Superhelden sind ohnehin meistens noch grottiger als die Verfilmung, ergo keine Option für mich. Batman: Arkham Asylum ausgenommen natürlich.*sabber* Was mich auch schon zu meinen ersten Punkt bringt in meiner Kritik: Green Lantern ist kein guter Film!

Wenn man einen intellektuellen Film mit Tiefe und gutem Ausbau der Geschichte und der Charaktere haben will, kann man sich hier das Geld sparen. Green Lantern ist ein Film für Comicfans und für solche, die sich mit dieser Thematik beschäftigen bzw. (so wie ich) Superhelden einfach mögen. An Watchmen aus dem Jahr 2009 kommt er trotzdem nicht heran. Hat man den Trailer von Green Lantern gesehen, weiß man von Anfang an schon, wie der Film ausgehen wird. Jede Szene ist vollkommen berechen- und vorhersehbar. Aber anders als in Ghost Rider (2008) hat man die Anzahl der Logikfehler zum Glück reduziert. Hier und da wäre eine zusätzliche Kameraeinstellung durchaus angebracht gewesen. Hier und da ein bisschen mehr Dialog hätte das Niveau auch erhöht. Das offene Ende hat in mir sogar einen Lachflash erzeugt während dem Abspann, weil die Lächerlichkeit einfach viel zu geil war.

Green Lantern hat storytechnisch also nicht sehr viel zu bieten. Die Charaktere leider auch nicht. Man merkt zwar, dass Ryan Reynolds (Green Lantern) Spaß während dem Dreh gehabt hat, und er besitzt auch durchaus Charisma in seiner Rolle,... aber er spielt sie leider nicht gut. Tatsächlich ist der Einzige mit Überzeugungskraft, dem man seine Rolle abkauft und den Darsteller dahinter vollkommen vergessen lässt, Peter Sarsgaard, der den späteren irdischen Schurken spielt. Dieser ist spitze gecastet worden und rettet meiner Meinung nach die mangelhafte Verbindung der Charaktere zueinander. Generel ist alles was auf der Erde passiert einfach nur langweilig. Kommt zum Beispiel das romantische Verhältnis der Figuren von Reynolds und seiner Schauspielerkollegin Blake Lively sehr mager rüber. Am Ende des Filmes wusste ich nicht einmal, ob sie verliebt ineinander sein sollen, oder einfach nur beste Freunde.
Die Green Lanterns sind schon ein bisschen interessanter, aber ihre Auftritte sind leider auch viel zu knapp ausgefallen.

Womit der Film punkten kann sind die Spezialeffekte. Und Martin Campbell hat hier ordentlich auf den CGI-Knopf (Computer Generated Imagery) gedrückt. Die Welt Oa sieht einfach schön aus, das Kostüm von Green Lantern ist, meiner Meinung nach, sehr kreativ designed, und auch die grünen Laternen sehen halbwegs überzeugend aus. Wie aber in vielen modernen Videospielen, reicht auch bei Filmen die Grafik nicht aus, um etwas gut werden zu lassen. Das ist aber leider das Einzige, was man bei Green Lantern bekommt: der Film sieht gut aus. Aber auch hier gibt es Filme, die eine kolossalerer Bildkulisse vorweisen können.

Mag man Superhelden und das Aussehen des Films aus dem Trailer, ist Green Lantern sicher einen Besuch wert. Will man einen Film mit spannender Geschichte, welche einem noch nach dem Besuch beschäftigen wird, nunja, dieser Person würde ich dann vom Gang ins Kino abraten. Green Lantern ist leichte Kost, die man sich an einem Abend anschauen kann, ohne sein Gehirn anstrengen zu müssen.
...was irgendwie auch was positives hat.

santi

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