17. Mai 2012

The Avengers - Teil 2: Iron Man

Dann komme ich mal zu dem zweiten Teil meines Avenger-Abenteuers. Obwohl dies eine sehr zweideutige Aussage ist, da der erste Marvel Studios Film zu Iron Man aus dem Jahre 2008 der Erste zu der Avengers-Reihe war und Der unglaubliche Hulk ein paar Monate später veröffentlicht wurde. Aber die genaue Reihenfolge ist für mein Vorhaben ja nicht sonderlich auschlaggebend, solange der eigentliche Avengers-Film zum Schluss kommt. An den Film Iron Man werde ich aber wieder etwas analytischer herangehen, da mir der Superheld an sich eher weniger zusagt.





Tony Stark ist der Erbe von Howard Stark, einem technologisch versierten, reichen Unternehmer. Dieser gründete unter dem Vorwand, den Frieden bewahren zu wollen, die Waffendesign- und -herstellungsfirma Stark Industries. Als Howard stirbt, übernimmt sein überdurchschnittlich intelligenter, aber auch immens egozentrischer und narzisstischer Sohn die Chefetage und entwickelt immer effektivere Waffen für das U.S.Militär. Nach einer erfolgreichen Vorführung eines neuen Prototyps in Afghanistan wird sein Konvoi von Terroristen angegriffen und mit seinen eigenen, von den Terroristen gestohlenen Waffen eliminiert. Bei diesem Überfall wird er lebensgefährlich von einer Splittergranate seiner Firma getroffen. Die Splitter dieser Granate (oder Rakete; bin mir gerade nicht mehr sicher) durchdringen Starks Haut und gelangen so in seine Blutbahnen, wo sie sich langsam auf den Weg Richtung Herz machen. Dies würde ihn natürlich töten. Ohnmächtig wird er von den Terroristen gefangen genommen und in deren Arrestzelle von einem ebenfalls inhaftierten, aber verbündeten Amateurarzt wieder zusammengeflickt. Dieser hat ihm direkt über dem Herzen einen kleinen Elektromagneten, welcher sich selber mit Energie versorgen kann, eingebaut, damit die Metallsplitter nicht in sein Herz eindringen können. Mit dem Versprechen, ihn am Leben zu lassen, wenn er den Terroristen Waffen herstellt, baut Stark nun in seinem Gefängnis insgeheim aber an einem Kampfanzug, um aus seinem Martyrium fliehen zu können. Die spektakuläre Flucht gelingt ihm erfolgreich, diese erste Version seines Anzuges wird aber dabei leider zu sehr in Mitleidenschaft gezogen und muss von ihm zurückgelassen werden. Wieder zuhause ange- und dem Tod so knapp entkommen zu sein, wendet sich Stark von nun an der Waffenherstellung und dessen Verkauf ab, und entschließt sich, ein Philanthrop zu sein. Friede sei auch anders erreichbar. Er feilt weiters an der Fertigung seines Kampfanzuges, welche er im Laufe der beiden Filme perfektioniert. Von nun an ist er besser bekannt als Iron Man.

Herausstechendstes Merkmal der beiden Filme ist wohl die Figur Iron Man alias Tony Stark an sich. Denn im Grunde gibt es nur Tony Stark. Iron Man besitzt keine Persönlichkeit. Er ist kein Inkognito, kein Alter Ego. Tony Stark gibt sich öffentlich als Iron Man zu erkennen und lässt sich dementsprechend groß feiern. Er ist ein selbstverliebter Playboy mit leichtem Hang zum Alkoholismus, der es liebt im Rampenlicht zu stehen. Vielleicht gefällt mir deshalb dieser Superheld nicht so sehr, da ich so ein Verhalten eher abstoßend als ansprechend finde. Mir geht Tony Stark auf die Nerven. Diese Ansicht liegt aber auf der Spitze eines zweischneidigen Schwertes, denn der Darsteller von Iron Man, Robert Downey Jr., spielt diese Rolle, als sei er so geboren worden. Von der ersten bis zur letzten Minute zweifelt niemand daran, dass man den Namen Tony Stark nicht einfach durch den Namen Robert Downey Jr. austauschen könnte. Er ist eins zu eins Tony Stark. Er spielt diese Rolle perfekt. Er verinnerlicht sie förmlich! Dieses Faktum macht nicht nur den Film, sondern auch den Hauptcharakter um einiges sympathischer, obwohl er eigentlich ein vollkommen selbstgerechter Asi ist. Dass Robert dies geschafft hat, verlangt eigentlich nach einer Auszeichnung für ihn. Hinzu kommt außerdem noch der Humor und die Selbstironie des Filmes. Denn von allen Vorgängerfilmen zu The Avengers sind die Beiden Iron Man-Teile wohl die lockersten und lustigsten, was ein großer Pluspunkt ist.

Die Idee, zwei Filme zu drehen, ging ebenfalls vollkommen auf. So ist Robert Dow.... , ähm ich meine Tony Stark, im ersten Film noch damit beschäftigt, dieser neue Superheld zu werden, und im zweiten Film tritt erst die Realisierung dieses Prozesses in Gang. Erst im zweiten Teil wird ihm klar, was für Potenzial seine Rolle für das allgemeine Wohl hat und welche Verpflichtungen dieses mit sich bringt. Es braucht einfach zwei Filme, um diese psychologische Entwicklung zu vollziehen. Darin liegt auch der Fokus der gesamten Avenger-Reihe: die Helden zu diesem einen bestimmten Punkt bringen, an welchem sie endlich qualifiziert dafür sind, sich gegenseitig kennenzulernen und zusammenzuarbeiten. Gegen welche Schurken Iron Man in seinen Filmen zu kämpfen hat, ist eigentlich Pipifax und irrelevant für das Gesamtbild. Die Nebendarsteller samt ihrer Figuren treten genauso in den Hintergrund. Wenn ihr euch Iron Man und Iron Man 2 anseht, dann seht ihr eine One-Man-Show von Robert Downey Junior und wie er mit seiner Figur einen Wandel vollzieht. Man spürt richtig, dass Iron Man innerlich fast noch ein Kind ist, welches in Teil 1 ein neues Spielzeug findet und in Teil 2 dann doch noch halbwegs erwachsen und verantwortungsbewusst wird, trotzdem seinen Witz nie verliert. Und genau DAS ist es, was diese Filme sehenswert und wohl zu den Besten der Vorgängerfilme von The Avengers macht! Die Spezialeffekte und die Optik der beiden Titel sind zwar ganz schick, aber die gehen in der Präsenz des Superhelden und seines Darstellers vollkommen auf der Leinwand unter. Dies, wie vorhin bereits angedeutet, ist die größte Schwäche, aber sogleich auch die größte Stärke von Iron Man, sowohl von den Filmen, wie auch von der fiktiven Figur.

santi

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